Samstag, 14. April 2012

Verbrechen erklären und bestrafen - aber wie?

Lese gerade im Buch von Ferdinand von Schirach "Verbrechen". Er ist Strafverteidiger und schildert wahre Fälle, aber in einer sehr beeindruckenden Weise: Eher knappe Beschreibungen der Charaktere, aber diese Beschreibungen sind so geschickt ausgewählt, dass sie beim Leser Emotionen, ganze Bilder und Zusammenhänge entstehen lassen. Er ist halt wohl ein guter Anwalt, der die Wirkung seiner Wörter und Sätze geschickt einzusetzen weiß.
Die Taten der handelnden Personen erklären sich einem gut, Biografien, Kontakte, Umwelteinflüsse erscheinen als Ursachenketten einem fast als logische Abfolge. Das führte mich zu der Frage, ob und wieso eigentlich eine Verurteilung dieser verkorksten Leben sinnvoll ist. Eigentlich nur als Abschreckung für diejenigen kühl kalkulierenden potentiellen Straftäter, die sich von der Aussicht auf eine massive Verurteilung/Bestrafung abschrecken lassen. Sehr viele werden das nicht sein.
Zumal unser Strafrecht, wenn ich das richtig sehe, nur drei Straftypen kennt:
• Freiheitsentzug
• Geldstrafe (bzw. Sozialstunden)
• Aussetzung der Strafe zur Bewährung
Im Jugendstrafrecht kann die Höhe dieser Straftypen entsprechend milder ausfallen.
Was ich zusätzlich oder alternativ gut fände:
• Hausarrest mit elektronischen Fußfesseln bzw. mit Handyortung
• Pflicht zur Wiedergutmachung und zum Täter-Opfer-Ausgleich
• Entzug von Führerschein auf Zeit.

Wann Schule Freude macht

Kultur in der Schule


Wann Unterricht Spaß macht

Im Rahmen einer "kultcrossing"-Woche am Hildegard-von-Bingen-Gymnasium in Köln wurde 2007 eine Begegnung von Künstlern und Schülern durchgeführt. Dabei gab es auch ein 90minütiges Diskussionsforum des 9. Jahrgangs mit dem Köln/Bonner Kabarettisten Konrad Beikircher.
Kennzeichnend ist für mich eine Aussage einer 14jährigen Schülerin, die im KStA wörtlich so zitiert wurde:
"Man hat gemerkt, dass es ihm Spaß gemacht hat, mit uns zu sprechen. So wie Herr Beikircher müssten auch die Lehrer sein."
Mit anderen Worten: Lehrern macht die Kommunikation mit ihren Schülern keinen Spaß und humorvoll sind sie wohl auch nicht.
Nun hat es ein Gast in der Schule immer leichter, weil er eine Abwechslung im Schulalltag darstellt. Aber die Schülerin vermisst ja den Spaß ihrer Lehrer an ihrer Arbeit. Das darf zu denken geben über das alltägliche Klima in der Schule und lässt vermuten, dass sich alleine durch die Begegnung mit Kulturschaffenden die Schulkultur nicht ändern lässt.

Dienstag, 24. Mai 2011

Mehrgenerationen-Wohnpark

Am 23. Mai abends hat die Tagesthemen-Journalistin Susanne Holst in der Talkshow "Beckmann" (zum Thema Mobilität im Alter) davon gesprochen, dass es gut ist, wenn mehrere Generationen zusammen leben und sie erläuterte dann, dass sie damit nicht eine Mehrgenerationenwohnung meint, sondern es könnte ja auch eine Wohnanlage sein. Und da fiel mir natürlich unser Wohnpark Rodenkirchen ein, in dem zwar viele ältere Paare, aber auch jüngere Singles und einige junge Familien wohnen. Nur muss man die Kommunikation, Begegnungen und gegenseitige Unterstützung erheblich intensivieren, damit die Vorzüge des Zusammenlebens verschiedener Generationen wirksam werden können. Gerade für diese Stärkung der Kommunikation zwischen Alt und Jung könnte sich der Beirat, vor allem Frau Sprünken und ich, einsetzen. Dazu ist es meiner Meinung nach besonders nötig, das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Bewohner zu fördern, z.B. durch Webseite, Mitteilungstafel, Sommerfest und weitere Projekte. In dieser Vision geht es nicht um ein oberflächliches Harmoniestreben, sondern um die Entwicklung eines solidarischen Zusammenlebens in einem gemeinsamen Wohnpark. Wie man wohnt ist zwar nicht alles, aber doch eine bedeutende Einflussgröße für das Wohlfühlen im Leben - egal, ob man jung oder alt ist.

Was ist jetzt im Ruhestand anders?

Postkarte des "Mehrgenerationenhauses Alte Schule Ottelau", das ein "Kreativ-Seminar zur Vorbereitung auf den Ruhestand" veranstaltet. www.alte-schule-ottelau.de
Vor anderthalb Jahren bin ich in den Ruhestand gegangen. Diesen Wechsel in einen weitgehend anderen Lebensabschnitt möchte ich gut bewältigen. Dabei helfen mir genaues Beobachten, Nachdenken und möglichst kluge Entscheidungen.
Dazu ein paar kurze Antworten auf die Frage, was jetzt anders ist gegenüber der Zeit, als ich noch Vollzeit gearbeitet habe:
  • Weniger Pflicht-Termine - wie angenehm. Aber meine Arbeit für die Fachzeitschrift "gruppe & spiel" und für den Versandbuchhandel "Robin-Hood-Versand" besteht weiterhin und ist sogar noch mehr geworden. Hinzu gekommen ist mein ehrenamtliches Engagement als Vorsitzender des Eigentümer-Beirats in unserem großen "Wohnpark Rodenkirchen" (mit über 330 Wohneinheiten). Dann entstehen auch noch weitere Projekte, z.B. eine iPhone-App zusammen mit einem Programmierer für pädagogische Spiele zu entwickeln.
  • Ich genieße das Leben und Arbeiten zuhause, freue mich sehr, in der Wohnung (mit dieser fantastischen Lage in Köln) zu sein und die Wohnung auch ab und an umzugestalten und weiter zu entwickeln.
  • Ich kann etwas mehr (und ohne schlechtes Gewissen) fernsehen.
  • Ich vermisse den Smalltalk mit KollegInnen am Arbeitsplatz.
  • Ich bin dabei zu lernen, mehr für mich als für andere zu tun. Das ist insbesondere eine Umstellung für "helfende Berufe" wie Pädagogen, Ärzte, denke ich mal.
  • Aufgefallen ist mir, dass ich jetzt öfter als früher während der Berufstätigkeit über die mir noch verbleibende Lebensspanne nachdenke. Dieses Spekulieren darüber, wie lange ich denn noch leben werde und wann ich in eine Demenz-Phase wegtauche, das hat einwenig etwas Bedrohliches. Aber das Nachdenken und Aussprechen wirkt dann wieder entlastend.

Freitag, 15. April 2011

Der Blick nach Draußen


Gerade habe ich bei mir aus dem Fenster gesehen. Wir haben diese fantastische Aussicht direkt auf den Rhein. Und drüben auf der anderen Seite des Flusses sehe ich die Lichter vom Güterbahnhof Köln-Gremberghofen, es ist nicht laut, aber manchmal hört man das Fauchen der Rangierloks. Ganz links sehe ich die Rodenkirchner Autobahnbrücke den Fluss überspannen: Tag und Nacht der Autostrom des Kölner Autobahnrings. Dann am späten Abend die Flugzeuge, die im 5-Minuten-Abstand wie an einer Perlenschnur aufgereiht fast lautlos am Nachthimmel zur Landung auf Köln-Bonn vorbei schweben. Viel Verkehr. Für mich das Gefühl, noch die Verbindung zur weiten Welt zu haben. Die Symbole der internationalen Vernetzung - die lauten Frachtschiffe aus Holland und Belgien, die eleganten Flusskreuzfahrtschiffe aus Basel, Rotterdam oder von hier, aus Köln. Ford-Autos aus dem Kölner Werk in den Süden, Chemie-Produkte der BASF aus Ludwigshafen in den Norden. Irgendwie schaue ich von unserer Wohnung auf den Puls der Zeit. Ein großartiges illusionäres Gefühl. Ich mitten dabei. Nur als zuschauender Rentner. ABER IMMERHIN.

Mittwoch, 13. April 2011

Emotionale Intelligenz

Babies und Kinder dürfen egozentrisch sein, denn sie werden freiwillig umsorgt. Als Erwachsener ist man zum Überleben auf das soziale Miteinander, auf den Austausch, auf ein Wechselspiel von Geben und Nehmen angewiesen. Dabei ist es ausgesprochen hilfreich, wenn man sich in die Mitmenschen hinein versetzen kann, wenn man nachempfinden kann wie es ihnen geht. Angeblich gelingt dieses Sich-einfühlen-können Frauen besser als Männern. Ich weiß das nicht. Aber es gelingt verschiedenen Menschen unterschiedlich gut. Diese Empathie beruht auf sozialer Intelligenz. Und diese Fähigkeit, sich in die Gefühlslage anderer hinein versetzen zu können und deren Gefühle sich nicht nur vorstellen zu können, sondern sie nachempfinden zu können, diese Fähigkeit haben wir bei unserer Entwicklung zum Erwachsenen unterschiedlich gut erlernt. Und diese Fähigkeit ist höchst fragil. Sie kann durch Propaganda in den Hintergrund gedrängt werden, sie kann Soldaten in deren Ausbildung wegtrainiert werden und wir müssen aus Selbstschutz diese Fähigkeit zum Mitfühlen suspendieren, wenn wir Katastrophenbilder in den Nachrichten sehen. Ich glaube allerdings daran, dass die einmal erlernte soziale Intelligenz sich erst wieder auf natürliche Weise abschwächt, wenn wir als alte Menschen wieder so hilfsbedürftig werden wie junge Kinder. Dann blenden wir unseren sozialen Blick allmählich aus, konzentrieren uns egozentrisch auf unsere Innenwelt, auf unsere Gefühle und Bedürfnisse. Das wird dann Demenz genannt. Und als Krankheit eingestuft, damit die Versorgung und Begleitung von der Gesellschaft teilfinanziert werden kann, weil wir alle nicht mehr in Großfamilien alt werden. Ich betrachte dieses allmähliche Verschwinden der sozialen Fähigkeiten als natürliche Entwicklung. Der Mensch passt seine Fähigkeiten und sein Handeln seiner körperlichen und psychischen Lage an. Und die erfordert die Rückverwandlung von der Empathie zur egozentrischen Perspektive. So muss das sein.

Donnerstag, 7. April 2011

Vom iPad gepostet

Ich versuche von meinem iPad aus einen Text und ein Foto zu posten. Ich hoffe, dass es klappt. Wenn du das hier lesen kannst, dann hat das Posten von Text geklappt.
Und hier haben wir gleich noch ein Foto-Test: