Samstag, 14. April 2012

Verbrechen erklären und bestrafen - aber wie?

Lese gerade im Buch von Ferdinand von Schirach "Verbrechen". Er ist Strafverteidiger und schildert wahre Fälle, aber in einer sehr beeindruckenden Weise: Eher knappe Beschreibungen der Charaktere, aber diese Beschreibungen sind so geschickt ausgewählt, dass sie beim Leser Emotionen, ganze Bilder und Zusammenhänge entstehen lassen. Er ist halt wohl ein guter Anwalt, der die Wirkung seiner Wörter und Sätze geschickt einzusetzen weiß.
Die Taten der handelnden Personen erklären sich einem gut, Biografien, Kontakte, Umwelteinflüsse erscheinen als Ursachenketten einem fast als logische Abfolge. Das führte mich zu der Frage, ob und wieso eigentlich eine Verurteilung dieser verkorksten Leben sinnvoll ist. Eigentlich nur als Abschreckung für diejenigen kühl kalkulierenden potentiellen Straftäter, die sich von der Aussicht auf eine massive Verurteilung/Bestrafung abschrecken lassen. Sehr viele werden das nicht sein.
Zumal unser Strafrecht, wenn ich das richtig sehe, nur drei Straftypen kennt:
• Freiheitsentzug
• Geldstrafe (bzw. Sozialstunden)
• Aussetzung der Strafe zur Bewährung
Im Jugendstrafrecht kann die Höhe dieser Straftypen entsprechend milder ausfallen.
Was ich zusätzlich oder alternativ gut fände:
• Hausarrest mit elektronischen Fußfesseln bzw. mit Handyortung
• Pflicht zur Wiedergutmachung und zum Täter-Opfer-Ausgleich
• Entzug von Führerschein auf Zeit.

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