Dienstag, 24. Mai 2011

Mehrgenerationen-Wohnpark

Am 23. Mai abends hat die Tagesthemen-Journalistin Susanne Holst in der Talkshow "Beckmann" (zum Thema Mobilität im Alter) davon gesprochen, dass es gut ist, wenn mehrere Generationen zusammen leben und sie erläuterte dann, dass sie damit nicht eine Mehrgenerationenwohnung meint, sondern es könnte ja auch eine Wohnanlage sein. Und da fiel mir natürlich unser Wohnpark Rodenkirchen ein, in dem zwar viele ältere Paare, aber auch jüngere Singles und einige junge Familien wohnen. Nur muss man die Kommunikation, Begegnungen und gegenseitige Unterstützung erheblich intensivieren, damit die Vorzüge des Zusammenlebens verschiedener Generationen wirksam werden können. Gerade für diese Stärkung der Kommunikation zwischen Alt und Jung könnte sich der Beirat, vor allem Frau Sprünken und ich, einsetzen. Dazu ist es meiner Meinung nach besonders nötig, das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Bewohner zu fördern, z.B. durch Webseite, Mitteilungstafel, Sommerfest und weitere Projekte. In dieser Vision geht es nicht um ein oberflächliches Harmoniestreben, sondern um die Entwicklung eines solidarischen Zusammenlebens in einem gemeinsamen Wohnpark. Wie man wohnt ist zwar nicht alles, aber doch eine bedeutende Einflussgröße für das Wohlfühlen im Leben - egal, ob man jung oder alt ist.

Was ist jetzt im Ruhestand anders?

Postkarte des "Mehrgenerationenhauses Alte Schule Ottelau", das ein "Kreativ-Seminar zur Vorbereitung auf den Ruhestand" veranstaltet. www.alte-schule-ottelau.de
Vor anderthalb Jahren bin ich in den Ruhestand gegangen. Diesen Wechsel in einen weitgehend anderen Lebensabschnitt möchte ich gut bewältigen. Dabei helfen mir genaues Beobachten, Nachdenken und möglichst kluge Entscheidungen.
Dazu ein paar kurze Antworten auf die Frage, was jetzt anders ist gegenüber der Zeit, als ich noch Vollzeit gearbeitet habe:
  • Weniger Pflicht-Termine - wie angenehm. Aber meine Arbeit für die Fachzeitschrift "gruppe & spiel" und für den Versandbuchhandel "Robin-Hood-Versand" besteht weiterhin und ist sogar noch mehr geworden. Hinzu gekommen ist mein ehrenamtliches Engagement als Vorsitzender des Eigentümer-Beirats in unserem großen "Wohnpark Rodenkirchen" (mit über 330 Wohneinheiten). Dann entstehen auch noch weitere Projekte, z.B. eine iPhone-App zusammen mit einem Programmierer für pädagogische Spiele zu entwickeln.
  • Ich genieße das Leben und Arbeiten zuhause, freue mich sehr, in der Wohnung (mit dieser fantastischen Lage in Köln) zu sein und die Wohnung auch ab und an umzugestalten und weiter zu entwickeln.
  • Ich kann etwas mehr (und ohne schlechtes Gewissen) fernsehen.
  • Ich vermisse den Smalltalk mit KollegInnen am Arbeitsplatz.
  • Ich bin dabei zu lernen, mehr für mich als für andere zu tun. Das ist insbesondere eine Umstellung für "helfende Berufe" wie Pädagogen, Ärzte, denke ich mal.
  • Aufgefallen ist mir, dass ich jetzt öfter als früher während der Berufstätigkeit über die mir noch verbleibende Lebensspanne nachdenke. Dieses Spekulieren darüber, wie lange ich denn noch leben werde und wann ich in eine Demenz-Phase wegtauche, das hat einwenig etwas Bedrohliches. Aber das Nachdenken und Aussprechen wirkt dann wieder entlastend.